Die Schweiz und Kanada lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe. Dylan Cozens war mit zwei Treffern die herausragende Figur während des knappen Siegs der Ahornblätter.

Die Kanadier traten wie erwartet offensiv stark gegen die Schweizer auf. Eine Strafe gegen Christian Marti in der Startphase brachte die Kanadier in den Genuss des ersten Powerplays. Ein Abpraller nach dem Schuss von John Tavares wurde zur perfekten Vorlage für Dylan Cozens, der Leonardo Genoni ohne Chance ließ. Kurz darauf hatte Connor Bedard den zweiten Treffer auf der Stockschaufel. Der Schweizer Schlussmann stand aber rechtzeitig zur Stelle. Brandon Tanev versuchte es ebenfalls, verfehlte aber das Tor.

Die Schweizer kamen immer besser in die Partie und setzten sich ab Drittelhälfte bei numerischem Gleichstand in der gegnerischen Zone fest. Nico Hischier passte auf Kevin Fiala, der viel Zeit für den Abschluss hatte und Jordan Binnington zwischen den Beinen erwischte. Kanada liess sich nicht aus der Ruhe bringen und kamen durch Owen Power zur nächsten Top-Chance. Mit dem ausgeglichenen Torverhältnis ging es in die erste Pause.

Nach Beginn des Mittelabschnitts schoss Jamie Oleksiak den Puck aus dem Spielfeld. Die Strafe konnte die Schweiz nicht ausnutzen. Dafür aber eine der nächsten Szenen, als Romain Loeffel von der blauen Linie abzog und zum 2:1 einnetzte. In der 27. Spielminute ereignete sich ein grobes Foul von Kevin Fiala gegen das Knie von Dylan Cozens. Fiala wurde mit einer 5-Minuten-Strafe und einem Restausschluss bestraft. Kaiden Guhle, der sich an Fiala rächte, bekam eine kleine Strafzeit wegen Cross-Checks aufgebrummt.

Damit ergab sich nach dem 4 gegen 4 eine dreiminütige Überzahl für die Kanadier, die sie auszunutzen wussten. Dylan Cozens erzielte sein zweiter persönlicher Treffer. Kurz darauf stoppte Connor Bedard Nino Niederreiter regelwidrig und die Schweiz bekam einen Penalty zugesprochen. Sven Andrighetto lief an und vergab. Kanada konnte die nach wie vor laufende Überzahl zur erneuten Führung nutzen. Nick Paul stand im Slot goldrichtig und lenkte erfolgreich ab. Die Schweizer konnten indes froh sein, nicht noch höher in Rückstand geraten zu sein. Denn die Kanadier hatten kurz vor der zweiten Pause ein offenes Tor vor sich, das Visier aber nicht richtig eingestellt.

In der 47. Minute gelang es den Schweizern nicht, ein weiteres Powerplay zu nutzen, denn die Kanadier verteidigten geschickt. Die Schweizer drückten anschließend auf den Ausgleich, doch es stand stets ein Gegner dazwischen. Damon Severson nahm die sechste Strafe der Ahornblätter nach einem Foul an Christoph Bertschy auf sich. Daraus resultierte ein One-Timer-Versuch von Nico Hischier, doch Binnington parierte. Die Kanadier überstanden auch diese Unterzahl, aber auch die Schweizer zeigten ein starkes Boxplay während der Strafe gegen Dario Simion. Die Eisgenossen überstanden sie mit vereinten Kräften.

Die Kanadier dominierten die Schlussphase weitgehend, Roman Josi und Nino Niederreiter waren knapp am Ausgleich dran. Der Treffer wollte nicht fallen. Die Schweiz verlor nach dem Ausfall von Kevin Fiala auch das Spiel – allerdings knapp. Am Dienstag steht das letzte Gruppenspiel gegen Finnland an.

Schweiz – Kanada 2:3 (1:1|1:2|0:0)

Tore:
0:1|02.|Dylan Cozens (Tavares, Mangiapane) PP1
1:1|12.|Kevin Fiala (Hischier, Josi)
2:1|26.|Romain Loeffel (Thürkauf, Fora)
2:2|29.|Dylan Cozens (Mangiapane, Tavares) PP1
2:3|31.|Nick Paul (Mangiapane, Cozens) PP1

Zuschauer:
17’268 Zuschauer
O2 Arena, Prag

Fotoquelle: Carola Fabrizia Semino