Im Finale der 87. IIHF Weltmeisterschaft traf das Gastgeberland Tschechien auf die Schweiz. Die Tschechen standen nach 2010 und dem letzten Gold-Medaillengewinn erstmals wieder in einer Endrunde. Für die Schweizer war es die vierte Finalteilnahme nach 1935 (keine K.O.-Phase), 2013 und 2018. In einem äußerst knappen Finale konnte Tschechien den siebten WM-Titel feiern.

Intensives Startdrittel

Nico Hischier hatte nach wenigen Sekunden die Führung bereits auf dem Stock, die Tschechen waren aber hellwach und übten in der Anfangsphase mehrheitlich Druck auf das Schweizer Tor aus. Die beste Chance hatte Ondrej Palat nach dem Pass von David Pastrnak in der zehnten Minute. Hischier kam auf der anderen Seite zu seinem zweiten gefährlichen Abschluss. Die Tschechen konnten dank stark entgegen haltenden Schweizern ihre Überlegenheit nicht vollumfänglich ausspielen. Ondrej Kase prüfte Genoni mit einem Ablenkungsversuch, doch der Schweizer hielt ausserhalb seines Torkreises. Die beste Schweizer Chance hatte in der 17. Minute Christoph Bertschy, der das Gestänge traf. Mit dem 0:0 und ohne Strafen endete der erste Spielabschnitt.

Beide Nationen nutzten ihre Powerplays nicht

Die Tschechen konnten ihre Überlegenheit trotz der Strafe gegen Christoph Bertschy in der 22. Minute nicht ausspielen. Es war ein unnötiges Beinstellen des Schweizer Stürmers, genauso unnötig war die Strafe von Ondrej Palat gegen Nico Hischier nach einer Befreiung der Schweizer an der blauen Linie. Es ging mit 4 gegen 4 weiter. Andres Ambühl mit der Chance im Powerplay, doch dann verlor Kevin Fiala den Puck. Eine Abschlusschance gab es, ehe das Schweizer Powerplay zu Ende war. Vor dem Tor von Genoni kam kurz darauf beinahe David Pastrnak zur Einschussgelegenheit. Ein Schweizer Stock war aber noch dazwischen.

Michael Fora half der Schweiz mit einer unnötigen Strafe kurz vor Spielhälfte nicht. Die Tschechen hatten mehrmals die Chance auf ein Tor, doch die Schweizer verteidigten souverän. Nach Ablauf der Strafe traf Dominik Kubalik den Außenpfosten, doch Genoni wäre auch hier zur Stelle gewesen. Radko Gudas sorgte dann für die erste vollständige Powerplay-Möglichkeit der Schweizer, nach dem er den Puck aus dem Spielfeld schoss. Nach Kevin Fiala gab es auch Abschlüsse von Roman Josi und Nino Niederreiter. Doch auch die Tschechen überstanden die Unterzahl. Zum Schluss des Mittelabschnitts waren es die Tschechen, die durch Pastrnak und David Kämpf gefährlich wurden. Ein Schuss landete erneut um Pfosten. Die Schweizer waren in diesem Drittel aber ebenbürtig. Das Resultat stand weiterhin bei 0:0.

David Pastrnak trifft für die Tschechen zu WM-Gold

Die Tschechen hatten nach einer Schweizer Druckphase die besseren Offensivmöglichkeiten. In der 44. Minute waren es wiederum die Schweizer, die ans Gestänge ablenkten. Die Tschechen sollten bis dahin eigentlich anhand der Expected Goals bereits mit 2 zu 1 führen. Es stand aber weiterhin 0:0. Ein gutes Forechecking der Schweizer wurde in der 47. Minnute nicht belohnt. Ein Check von Ondrej Palat an Andrea Glauser sorgte wenig später für einen riesigen Sprung im Plexiglas, was zu einem längeren Unterbruch führte.

Ein unnötiges Icing führte zum Bully in der Schweizer Zone. Die Tschechen gewannen es und David Pastrnak traf mit einem direkten Schuss ins Netz. Die Schweiz musste nun reagieren und Sven Andrighetto verzeichnete eine Topchance vor Lukas Dostal. Die Schweizer warfen nun alles nach vorne. Patrick Fischer nahm bei 2:09 das Time-out und seinen Goalie raus. Erst 19 Sekunden vor Ende der Partie entschied David Kämpf mit dem Empty-Netter das WM-Finale zu Gunsten der Gastgeber.

 

Schweiz – Tschechien 0:2 (0:0|0:0|0:2)

Tore:
0:1|50.|David Pastrnak (Kundratek, Hajek)
0:2|60.|David Kämpf (Kubalik, Necas) EN

Zuschauer:
17’413 Zuschauer
O2 Arena, Prag

Fotoquelle: Carola Fabrizia Semino