Heute Abend war der Meister, die ZSC Lions, zu Gast in der Postfinance Arena. Die Berner, im Bild Simon Moser, sind mit einem Sieg gegen die SCL Tigers und einer Niederlage nP in die Saison gestartet. Auch die Lions mussten einmal in die Verlängerung, gewannen gestern die Partie gegen Ambri. Die heutige Partie wurde auch in der Overtime bzw. im Penaltyschiessen entschieden. Nach dem Match waren alle zufrieden, die Zürcher wegen dem Sieg, der Berner Coach Jussi Tapola wegen dem, was er gesehen hatte.
“Hey, ich erinnere mich, dass Du letzte Saison sagtest, wir seien langsam. Das ist “good news”, wenn Du sagst, wir seien schnell”. So erfreut zeigte sich der Berner Trainer Jussi Tapola mit einem schelmischen Lächeln auf dem Gesicht auf die Frage des Eismeisters Zaugg (watson), der meinte, er habe heute sehr schnelles Eishockey gesehen.
Bern startete etwas besser in die Partie und erarbeitete sich einige Chancen, wobei die richtig grosse Torgefahr noch ausblieb. In der 5. Minute tauchten die ZSC Lions mit Dennis Malgin ein erstes Mal alleine vor dem Berner Torhüter Reideborn auf. ,Malgin konnte die Scheibe nicht ins Tor befördern. In der Folge glich sich das Spielgeschehen aus, wobei die Lions in der 15. Minute durch Chris Baltisberger in Führung gehen konnten. Ein ausgeglichenes erstes Drittel endete mit einem kleinen Vorsprung des Meisters.
In der 21. Minute kassierte der vormalige Torschütze Baltisberger die erste Strafe des Spiels. Was in diesen zwei Minuten Überzahl folgte, war eigentlich nur auf dem Papier als Powerplay zu bezeichnen. Auch Marco Lehmann sah das nach dem Spiel so: “Ich dachte, es sieht noch nicht so nach Powerplay aus und ich dachte, ich schiesse mal, zum Glück ging er rein”. In der Tat fasste sich Lehmann ein Herz, holte die Scheibe ganz hinten und trug sie bis ins gegnerische Tor, womit die Überzahl doch noch von Erfolg gekrönt war. Nach dem Berner Tor entwickelte sich wieder die typische Saisonbeginn-Partie, die wir schon im ersten Drittel gesehen hatten. Auch hier wieder – wie ganz zu Beginn – mit einem kleinen Chancenplus für den SC Bern. Die Berner, welche dann in der 34. Minute ihre erste Strafe kassierten. Thierry Schild musste nach einem Crosscheck auf die Strafbank. Auch den Zürchern gelang es lange nicht, das Powerplay zu installieren. Aufregung entstand in diesen zwei Minuten als Derek Grant bei Samuel Kreis einhängte, wobei letzterer dann mit Schmerzen vom Eis ging (Kreis kehrte nach kurzer Behandlung aufs Eis zurück). Angestachelt durch die darauf folgenden kleinen Auseinandersetzungen auf dem Eis, erwachte auch die 15’003 Menschen im Berner Publikum. Der Berner Marc Marchon handelte sich gleich die nächste Strafe ein. Das Zürcher Powerplay war jetzt etwas besser, wirklich grosse Gefahr entstand vor dem Berner Tor trotzdem nicht.
Der unentschiedene Spielstand nach zwei Dritteln widerspielgelte das Spielgeschehen nahezu perfekt. Bern hatte 17 Mal, die Lions 18 Mal aufs Tor geschossen. Die Partie plätscherte im 3. Drittel bis zum nächsten Aufreger in der 50. Minuten so dahin, als der Berner Torhüter Reideborn ein Tor eines Zürchers mit einem big safe vereitelte. Kurz danach war es dann Thierry Schild, der mit einem schönen Backhand Schuss die Berner an diesem Abend ein erstes Mal in Front brachte. Die Lions ihrerseits reagierten sofort und glichen die Partie durch Vinzenz Rohrer wieder aus. In den letzten rund 90 Sekunden der regulären Spielzeit zündete der SC Bern ein wahres Feuerwerk, indem sie die Scheibe dauerhaft in der Verteidigungszone der Zürcher halten konnten. Es resultierten auch Chancen, ein Tor fiel aber nicht mehr. So gingen die beiden Teams wie gestern (Bern in Kloten und die Lions gegen Ambri) in die Verlängerung.
Bern drückte in der Verlängerung von Anfang an und suchte vehement den Sieg. Nach einem Vergehen Dennis Malgins konnten die Berner die letzten gut zwei Minuten in Überzahl spielen. Bern erspielte sich zahlreiche Chancen , während die Zürcher in der Verlängerung kaum einmal vor dem Berner Tor auftauchten. 43 Sekunden vor Schluss nahm der Berner Coach Tapola noch sein Timeout, welches die gewünschte Wirkung nicht entfalten sollte. Die Partie, in der die Berner insgesamt etwas mehr fürs Spiel taten und schliesslich auch mehr Torschüsse verzeichneten (37:29) endete mit einem Penaltyschiessen und einem Zürcher Sieg. Die Zürcher verwandelten ihre drei ersten Penaltys, während dem den Bernern kein Treffer gelang. Der vermeintlich erste Treffer Kahuns wurde aberkannt, weil er die Scheibe einmal kurz zurück spielte, was beim Penalty verboten ist. “Sowas habe ich noch nie gesehen”, meinte der Berner Coach Tapola nach dem Spiel.
Simon Moser beurteilte nach dem Spiel den Saisonstart folgendermassen: “Punktemässig bin ich nicht so zufrieden, unsere Spielweise war in zwei von drei Matches aber nicht schlecht. Jetzt müssen wir noch Konstanz finden.” Zudem bestätigte Moser die Aussage seines Coaches Tapola, der stolz war auf sein Team. “Wir haben recht gradlinig gespielt, was gegen die ZSC Lions auch nötig war. “
Best Player
Bern: 23 Marco Lehmann
ZSC: 14 Chris Baltisberger
SC Bern – ZSC Lions 2:3 nP (0:1; 1:0; 1:1; 0:0)
Tore:
0:1 |15.| Chris Baltisberger (Kinnunen, Lehtonen)
1:1 |23.| Marco Lehmann (Nemeth)
2:1 |51.| Thierry Schild (Ritzmann, Kahun)
2:2 |53..| Vinzenz Rohrer (Grant)
Zuschauer:
15’003 Zuschauer
Postfinance Arena
Die Saison 24/25 ist nun drei Runden alt, die Tabelle zeigt ganz oben die üblichen Verdächtigen. Die ZSC Lions, die Lakers, Zug, Lugano und Lausanne. Auch Kloten und Bern können mit den bisherigen 5 Punkten ganz zufrieden sein. Dass Ajoie bis jetzt ohne Punkte am Tabellenende ist, konnte erwartet werden. Etwas überraschender ist dann aber, dass Servette Genf nach zwei Spielen erst einen Punkt gewinnen konnte. Selbstverständlich kann man nach nur drei Runden keine valide Schlussfolgerung ziehen, eines zeigt sich aber jetzt bereits. Die Liga scheint ziemlich ausgeglichen zu sein. Der Berner Coach Jussi Tapola ging denn heute nach dem Spiel noch etwas weiter, als er meinte, dass wir Schweizer stolz sein können auf das hohe Niveau in unserer Liga.
Fotoquelle: justpictures.ch