
Kloten trotz ungenügendem Koeffizienten auf Rang 5
Der SCB gewinnt am Freitag mit 5:1 gegen Ajoie, Am Samstag verlieren die Berner knapp mit 3:2 im Landwassertal gegen den HC Davos. Nach rund 2/3 der Qualifikation führt Lausanne die Tabelle der National League an. Bern und Davos folgen auf den Plätzen 2 und 3. Eine Analyse des Koeffizienten zwischen erzielten und kassierten Toren bestätigt die Tabelle grundsätzlich, zeigt aber doch einige Erkenntnisse.
„Ajoie arbeiten sehr sehr hart und gegen sie ist es oft unangenehm zum Spielen. Als Center, also in der Mitte, übernehme ich das Kreative. Im Moment ist etwas der Wurm drin, aber ich bin da und ich tue alles, dass wir Meister werden.“ Die Ansage von Dominik Kahun nach dem Sieg des SC Bern gegen Ajoie war ziemlich klar und macht deutlich, wohin der SCB in dieser Saison hin will. Mit Platz 2 in der Tabelle gibt es für diesen Anspruch auch in der Tat valide Argumente. Am Samstag erlitt Kahuns und des SCB’s Plan wieder einen kleinen Dämpfer. Nachdem die Ex-Davoser in Berner Diensten den SCB in der 55. und 57. Minute gegen Davos wieder auf 2:2 heran gebracht hatten, war es ausgerechnet der Ex-Berner Calle Andersson, der in der 60. Minute für das 3:2 und damit für den Davoser Sieg sorgte.
Damit rücken die Davoser bis auf einen Punkt an die Berner heran, belegen damit Rang 3 und überholen die ZSC Lions. Die Lions, denen es seit dem Abgang ihres langjährigen Trainers Marc Crawford nicht mehr so läuft. Crawford hatte kurz vor Neujahr aus gesundheitlichen Gründen den Rücktritt erklären müssen. Die Lions konnten von den in diesem Jahr ausgetragenen 5 Partien erst eine gewinnen. Jene in Langnau gegen die Tigers mit 0:1. Die anderen vier Partien gingen, wenn auch jeweils knapp, verloren. So auch heute. Die Lions verloren zu Hause gegen Zug mit 1:2. Und rutschten damit auf rang 4 der Tabelle ab.
Zug konnte sich mit dem heutigen Sieg und aktuellen 59 Punkten seinen 6. Tabellenplatz ein wenig sichern. Ein 6. Rang, der für die direkte Playoff-Qualifikation reichen würde. Dahinter, auf Rang 7, drückt Fribourg Gottéron, das auch heute Abend gewann: 2:1 in Genf. Die Freiburger können also ihre positive Serie nach dem Sieg am Spengler Cup unter dem neuen Trainer Lars Leuenberger fortsetzen.Auch die SCL Tigers können sich trotz der heutigen 3:2 Niederlage in Kloten auf Rang 8 halten und sich damit weiterhin berechtigte Hoffnungen auf die Pre-Playoffs machen. In den hinteren Tabellenregionen bleibt alles beim Alten. Die Lakers und Biel belegen Platz 9 und 10. Genf und Ambri die Plätze 11 und 12. Lugano ist mit seinen 42 Punkten auf Rang 13 gerutscht, noch sechs Punkte vor dem Tabellenletzten Ajoie.
Zum Schluss dieses Artikels wollen wir mal anhand eines Koeffizienten die Effizienz der National League Mannschaften beurteilen. Den Koeffizient berechnen wir aus der Anzahl der erzielten und der kassierten Tore. Und dann vergleichen wir die jeweiligen Koeffizienten mit der Tabelle der National League.
Rang |
Team |
erzielte Tore |
kassierte Tore |
Koeffizient |
1 |
Lausanne |
113 |
91 |
1.24 |
2 |
Bern |
121 |
98 |
1.23 |
3 |
Davos |
110 |
88 |
1.25 |
4 |
ZSC |
103 |
73 |
1.41 |
5 |
Kloten |
104 |
111 |
0.94 |
6 |
Zug |
117 |
94 |
1.24 |
7 |
Freiburg |
91 |
97 |
0.94 |
8 |
Tigers |
87 |
84 |
1.04 |
9 |
Lakers |
99 |
109 |
0.91 |
10 |
Biel |
78 |
80 |
0.98 |
11 |
Genf |
98 |
103 |
0.95 |
12 |
Ambri |
98 |
120 |
0.82 |
13 |
Lugano |
90 |
116 |
0.78 |
14 |
Ajoie |
84 |
129 |
0.65 |
Daraus ergeben sich die folgenden Erkenntnisse:
- Alle Teams auf den ersten sechs Plätzen haben – mit Ausnahme von Kloten – auch die besten Koeffizienten, sind also zurecht so weit vorne klassiert.
- Den besten Koeffizienten haben die ZSC Lions. Sie haben mit 73 am wenigsten Tore der ganzen Liga kassiert. Nach Verlustpunkten wären sie auch nur einen Punkt hinter Tabellenführer Lausanne. Und ihre Niederlagen waren immer eher knapp.
- Die meisten Tore der Liga hat mit 121 der SC Bern erzielt.
- Ajoie hat ihrem letzten Rang entsprechend mit 129 Toren auch am meisten Toren kassiert und weisen den deutlich schlechtesten Koeffizienten auf.
- Fribourg Gottéron hat trotz den jüngst guten Resultaten noch einen Koeffizienten unter 1, also mehr Tore kassiert als geschossen. Das hängt damit zusammen, dass Gottérons Baustelle vor dem Trainerwechsel die Defensive war.
- Auch Kloten hat trotz ihrem Rang 5 einen Koeffizienten unter 1. Dass sie trotzdem auf Rang 5 sind, hängt damit zusammen, dass sie wie die anderen Teams auf den Rängen 1 bis 6 bereits über 100 Tore erzielt haben.
Und die zusammenfassende Erkenntnis dieser Zahlenspielerei ist: grundsätzlich bildet der Koeffizient zwischen erzielten und kassierten Toren die Tabelle der National League recht gut ab. Die Koeffizienten einzelner Teams zeigen dann deren Baustellen recht gut auf und können für die Coaching Staff Hinweise auf Verbesserungen liefern.
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