Eishockey WM 2025 – USA holt den Titel und ist Weltmeister

von 26.Mai 2025Nationalmannschaften

USA holt den Titel und ist Weltmeister 2025! 60 Minuten lang blieb es 0:0, das Gold-Medal-Goal erzielte Tage Thompson in der 62. Minute und bescherte damit der USA erstmals WM-Gold seit 1960.

Nach einem verhaltenen Start versuchte es Damien Riat in der dritten Minute, doch sein Schuss ging am Tor vorbei. In der Folge hatte die Schweiz Glück. Einerseits wurde ein hoher Stock von Dean Kukan nicht geahndet und andererseits führte ein Fehlpass in die neutrale Zone zur ersten brenzligen Situation vor Leonardo Genoni, der gegen Drew O’Connor souverän parierte. In den ersten fünf Minuten waren die Vorteile klar bei der USA. Nachdem Sven Andrighetto sich durchtankte und den ersten Torschuss ermöglichte, konnte die Schweiz nach einem Crosscheck von Zach Werenski an Denis Malgin in Überzahl agieren.

Nino Niederreiter scheiterte mit seiner Topchance an Jeremy Swayman. Er versuchte es dann noch hinter dem Tor durch, verlor aber den Puck. Die USA überstand die Strafe, die Schweiz verlor bisher offensiv zu viele Pucks, die Amerikaner konnten dadurch immer schnell umschalten. Logan Cooley versuchte es in der 18. Minute mit einem Ablenker, doch Genoni reagierte mit einer Top-Parade. Es war erst der fünfte Schuss auf das Tor der Schweizer. Nach einer dummen Strafe vor der Pause zeigte die USA ein starkes Powerplay. Der Schweizer Goalie Genoni parierte mehrmals souverän gegen Clayton Keller und führte die Schweiz ohne Gegentreffer in den Mittelabschnitt.

Die Schweiz versuchte auch zu Beginn des zweiten Drittels die Schüsse auf Swayman zu bringen. Die USA war nach einem fälschlich gepfiffenen Icing vor dem Schweizer Tor aber auch gefährlich. Die US-Amerikaner hatten wie im ersten Abschnitt nach längerer Zeit offensive Vorteile. Die Schweiz konnte offensiv bisher noch nicht viel Gefährliches kreieren. Dann brachte Michael Fora die Schweiz beinahe aus dem Tritt. Ein fürchterlicher Abschluss an der blauen Linie an den Körper von Frank Nazar sorgte für den schnellen Konter. Fora konnte den Gegner nur noch mit einer regelwidrigen Aktion stoppen und verursachte einen Penalty.

Connor Garland lief an und Leonardo Genoni parierte!! Sollte das der Wendepunkt in diesem Spiel sein? Die USA vergeigte einen von der Schweiz kläglich verschuldeten Penalty – er war auf der anderen Seite auch schlecht geschossen – und dies konnte für die Schweiz mental nur gut sein! Auf der anderen Seite versuchte es Sandro Schmid, scheiterte aber wie andere auch an Swayman. Die Schweiz hatte nach wie vor Mühe, sich offensiv festzusetzen und das Spielgeschehen war ab Spielhälfte relativ zerfahren.

Ab der 35. Minute drückte die USA mit noch mehr Power. Die Schweiz konnte aufgrund des langen Weges lange Zeit nicht wechseln. Bei einem Gegenangriff landeten die Pucks meist bei den Amerikanern und die Schweizer verwickelten sich in Zweikämpfen, als dass sie sich gefährlich vors Tor spielen konnten. Die Schweiz blockte aber nach wie vor sensationell gegen offensiv gefährliche US-Amerikaner, doch es kamen eben auch einzelne Pucks durch. Garland versuchte einen Ablenker, scheiterte aber auch am noch besseren Goalie des Spiels (Leonardo Genoni wehrte bisher über die ganze WM gesehen 95 Prozent der Schüsse ab).

Eine Minute vor der Pause holte Niederreiter die zweite Strafe heraus. Es wurde aber vor Genoni gefährlich. Sekunden vor der Sirene tauchte die USA vor Genoni auf, scheiterte erneut. Nach wie vor war viel Geduld gefragt. Die Überzahl verstrich ungenutzt und das Geduldspiel ging in die dritte Phase. Die Schweiz versuchte sich offensiv festzusetzen, musste dann aber wieder verteidigen. Eine offensive Aktion in der 46. Minute dann von der Schweiz. Dean Kukan schoss und Nino Niederreiter lenkte ab, doch Swayman parierte auch diesen Schuss. Es war die wohl beste Chance der Eisgenossen seit langem in diesem Finalspiel. Die Abschlüsse auf Genoni wurden wieder gefährlicher. Noch aber hielt die Schweiz die Null.

Etwas später wurde auch die Schweiz etwas präsenter in der Offensive, doch die Topchancen blieben aus. Wenn sich das nicht plötzlich noch rächt… Frank Nazar war in einer der nächsten Aktionen schneller als zwei Schweizer Verteidiger und versuchte es seitlich, bei Genoni war aber alles zu. NHL-Schweizer Niederreiter dann mit einem groben Fauxpas, der es Clayton Keller ermöglichte, sich durchzutanken und Genoni beinahe zu erwischen. Der Puck blieb vor der Torlinie stehen und wurde von Christian Marti noch wegspediert. So viel Glück wird einmal schief gehen.

Janis Mosers Stock war sechs Minuten vor Schluss ungewollt zu hoch, es gab die Strafe gegen die Schweiz. Jetzt wurde es ganz gefährlich. Die Schweiz verteidigte sich aber sehr stark, allen voran Leonardo Genoni aber auch seine Vorderleute, die sich immer wieder in Schüsse warfen und sogar noch in Unterzahl die Amerikaner in der eigenen Zone beschäftigten. Janis Moser mit dem Schuss zwei Minuten vor Schluss, doch auch dieser Puck verfehlte das Tor nur knapp. Es blieb beim 0:0 nach 60 Minuten und einem Schussverhältnis von 24:39. In der Overtime wird 3 gegen 3 gespielt, bis das Gold-Medal-Goal fällt.

Denis Malgin mit der Topchance nach 55 Sekunden, doch Swayman wehrte mit der Fanghand ab. Das war sehr knapp! Nach einem weiteren Versuch der Schweizer kamen die USA mit einer 2-1-Situation nach vorne, die Tage Thompson zum Siegtreffer nutzte. Damit gewann die USA erstmals seit 1960 wieder eine Goldmedaille an einer Eishockey-WM!

Schweiz – USA 0:1 n.V. (0:0|0:0|0:0|0:1)

Tore:
0:1|62.|Tage Thompson (Cooley, Skjei) GWG

Zuschauer:
12’530 Zuschauer
Avicii Arena, Stockholm

Foto: Carola Fabrizia Semino