
Davos trifft im Final auf die überraschenden US Boys
In der ausverkauften Davoser Eishalle nimmt Davos Revanche an Fribourg Gottéron, gewinnt mit 3:1 und zieht damit in den morgigen Final gegen die US Collegiate Selects ein. Diese hatten am Nachmittag die Tschechen von Sparta Prag geschlagen. Davos strebt morgen seinen 17. Spengler Cup Sieg an, während dem sich die überraschenden US Boys für weitere Einladungen aufdrängen können. Der Sieger des Spengler Cup ist im nächsten Jahr gesetzt.
Der Erste gegen den Zweiten der nationalen Meisterschaft trafen am Spengler Cup aufeinander. Oder präziser. Davos gegen Gottéron. Ermittelt wurde nach den US Collegiate Select der zweite Finalist des diesjährigen Spengler Cup. Gottéron legte mit einem ausgeprägten Forechecking los und es entwickelte sich ein körperbetontes Spiel.
Übrigens gab es heute am Vormittag bereits einmal die Affiche Davos vs. Gottéron. Und das in der Damen Meisterschaft. Mit dem besseren Ende für die Davoserinnen, die 3:2 gewannen. Gestärkt mit dem Sieg der Damen nahmen sich die Herren der Aufgabe an, sich für die letztjährige 2:4 Halbfinalniederlage gegen Gottéron zu revanchieren. Gottéron, das ja danach mit dem Spengler Cup den ersten Titel der Clubgeschichte erringen konnte.
Gottéron war im ersten Drittel überlegen, was auch die Statistik der Schüsse aufs Tor bestätigte. 8:3 für Freiburg stand es da nach 14 Minuten. Kurz danach gerieten die Üechtländer allerdings in Unterzahl. Gelegenheit für Davos, in der Statistik aufzuholen oder aber sogar in Führung zu gehen. Wobei Davos in den bisherigen 10 Powerplays am diesjährigen Turnier noch nie getroffen hatte. Und so war es auch dieses Mal. Kein Tor für Davos. Im Gegenteil: Gottéron hätte fast einen Shorthander erzielt.
Erste Pause. 0:0, mit Vorteilen für Gottéron. Wobei Davos in Überzahl ins zweite Drittel würde starten können. Im SRF Interview wurde Tino Kessler auf die Davoser Überzahlschwäche angesprochen. Seine Antwort auf die Frage, was man besser machen könne, war sehr simpel:: „Ja, mal luege, schüsse!“ Die Theorie ist einfach. Mal schauen, ob es die Umsetzung in die Praxis auch ist.
Ganz offensichtlich (noch) nicht. Denn Davos hatte bis 3 Sekunden vor Ablauf der Strafe kein einziges Mal aufs Tor geschossen. Dann aber fasste sich Matej Stranski ein Herz, schoss und traf zum 0:1 für Davos. Manchmal braucht es nicht viel. Vorausgegangen war ein ziemlich grosser Zuordnungsfehler in der Freiburger Verteidigung. Doch wie sagte Jon Sletvoll, als er Anfang der 90er Jahre im Schweizer Fernsehen Co-Kommentator war? „Gut, dass im Eishockey Fehler passieren. Denn sonst gäbe es keine Tore und das wäre langweilig.“
In der 31. Minute konnte Gottéron, ebenfalls in Überzahl, reagieren. Marcus Sörensen hatte mit seinem 4. Tor an diesem Turnier getroffen. Sörensen, der bisher sehr effizient war. Zwei Schüsse aufs Tor und einmal getroffen. Es zeigt, wie wichtig der 33-jährige Schwede für Gottéron ist. Das Gefühl zum Ende des zweiten Drittels war das Gleiche wie schon das ganze Spiel hindurch. Klarer Vorteil Gottéron. Sie hatten auch sechs Schüsse mehr aufs Tor abgegeben. Aber was nützt eine solche Statistik, wenn Davos in der 38. Minute 1:2 in Führung geht? Nichts. Und das ist das Schöne am Eishockey.
Wie vor einem Jahr führte Davos nach zwei Dritteln mit 2:1. Freiburg gelang es bis zur Mitte des dritten Drittels nicht, entscheidende Akzente zu setzen. Und Davos verwaltete seine Führung einigermassen souverän und kam auch zur einen oder anderen Chance. Nun, knapp 8 Minuten vor Schluss war von Gottéron eine Reaktion gefordert. Und die Reaktion kam auch in Form von mehreren Chancen. Allerdings mussten sich die Freiburger vor Landwassertaler Gegenstössen vorsehen.
Davos gelang schliesslich die Revanche fürs letzte Jahr. Dank einem Tor ins leere Goal gewannen die Landwassertaler mit 3:1 und qualifizierten sich fürs morgige Finale.
Fribourg Gottéron – HC Davos 1:3 (0:0 | 1:2 | 0:1)
Best Player:
Gottéron: Christoph Bertschy
Davos: Matej Stranski
Die US Collegiate Selects überraschen weiter. Die jungen US Boys, von denen man zu Beginn nicht wusste, ob sie bestehen würden, stehen nach dem heutigen Sieg gegen Sparta Prag im Final des Spengler Cups. Die Nordamerikaner gingen zuerst 2:0 in Führung, mussten aber dann die Prager wieder auf 2:2. herankommen lassen. Die Studenten liessen sich dann auch nicht durch eine Druckphase der Prager im zweiten Drittel nicht beeindrucken.
Ganz im Gegenteil. Noch vor Ende dieses zweiten Drittels gingen sie wieder mit 2 Toren in Führung, es stand 4:2. Im dritten Drittel verwalteten die US Studenten den Sieg im Stile von Routiniers. Sie liessen nichts mehr anbrennen, erzielten sogar noch das 5:2 und gaben den Sieg trotz einer langen Phase mit 6 Pragern gegen 5 US Boys nicht mehr aus der Hand.
US Collegiate Selects – Sparta Prag 5:3 (2:1; 2:1; 1:1)
Und somit lautet der Final an Silvester um 12:10 Uhr:
US Collegiate Selects – HC Davos
Gelingt Davos der Gewinn des 17. Spengler Cup Sieges oder legen die schon bisher überraschenden US Boys noch einen drauf und gewinnen den diesjährigen Spengler Cup? Morgen etwas nach 14 Uhr werden wir es wissen,
Fribourg Gottéron – HC Davos 1:3 (0:0 | 1:2 | 0:1)
Tore:
0:1 | 22.| Matej Stranski (Nussbaumer, Andersson)
1:1 | 31.| Marcus Sörensen (Kapla, De La Rose)
1:2 | 38.| Tino Kessler (Asplund)
1:2 | 60.| Simon Ryfors (Kessler, Dahlbeck)
Foto: KEYSTONE/Melanie Duchene