
Die „Freunde des SCB“ gratulieren zum Meisterinnentitel
Die „Freunde des SCB“ trafen sich an diesem Montag Abend, 16. Juni 2025 zur jährlichen Hauptversammlung. Neben den Standardtraktanden einer Hauptversammlung feierte man den Meisterinnentitel der SCB-Damen. Im Bild die Damen nach dem Titelgewinn. Und Mila Croll mit der Nummer 58 in der zweiten Reihe. Ein Blick in die für Gönner so spannende SCB-Welt.
Der SCB ist ein Unternehmen, Unternehmen haben Kunden. Das ist auch beim SCB der Fall, der SCB hat aber auch ganz offiziell Freunde. Die „Freunde des SCB“ sind ein Gönnerverein innerhalb des SCB. Der Verein, der heute Montagabend seine 7. Hauptversammlung abhielt, ist ein Fusionsverein, der aus den früheren Unterstützungsvereinen hervorging. Es waren dies der «Club der Sieger», der «Montag-Club» und die «Supporter-Vereinigung». Viele der Sitzplatz-Abonnenten sind Mitglied dieses Gönnervereins und unterstützen damit den SCB zusätzlich zum Abopreis mit einem Gönnerbeitrag. Ein Beitrag, von dem noch die Rede sein wird.
Schaut man in den Statuten nach, so liest man, dass es sich um die „Gönnerorganisation von der SCB Future AG und von der SCB Eishockey AG“ handelt. Mit den Einnahmen unterstützen die SCB Gönner den SCB, wobei explizit auch die Frauen und die Nachwuchsabteilung dazu gehören. Als Gegenleistung für den Gönnerbeitrag organisiert der Verein jeweils einmal pro Jahr einen Besuch an einem Auswärtsmatch des SCB sowie den Besuch einer Damen- und einer Juniorenpartie. Und dann findet wie bei Vereinen üblich jeweils eine Hauptversammlung statt. Interessant für die Gönner ist dann vor allem der zweite Teil der HV, an der Informationen aus der SCB-Welt weitergegeben werden.
Die diesjährige Vereinsversammlung, an der 126 Mitglieder teilnahmen, verlief mit den gewohnten Traktanden und wie immer ziemlich unspektakulär. Alle Traktanden wurden jeweils mit riesiger Mehrheit genehmigt. So auch die in diesem Jahr beantragte Beitragserhöhung. Bisher bezahlten die Gönner 100 Franken pro Jahr, neu werden es 131 Franken sein. Der eine oder andere dürfte sich gefragt haben, warum gerade 131 Franken? Diese Frage beantwortet der Präsident Jürg Steiner ohne, dass sie hörbar gestellt worden wäre. Gründungsjahr des SCB sei 1931. Man habe dann einfach die 9 weggelassen und 131 Franken als neuen Gönnerbeitrag festgelegt. Die anwesenden Vertreter des SCB zeigten sich ob der spendablen Gönner hocherfreut. Es gebe einiges zu finanzieren.
Danach folgte der eigentlich wichtigste Teil, nämlich die Informationen aus der SCB-Welt. Eröffnet wurde dieser Teil durch Rolf Bachmann, den Leiter Sponsoring und Partnerschaften. Bachmann konnte kommerziell good news verkünden. Man sei mit den Aboverkäufen und den Partnern gut unterwegs. Bei den Aboverkäufen sogar besser als letztes Jahr. Das sei sehr gut für die „SCB Welt“, die aus der 1 Herrenmannschaft aber eben auch aus der 1. Damenmannschaft und der Juniorenabteilung besteht.
Ehre, wem Ehre gebührt: fangen wir mit den SCB Damen an. Sie, die Ende März Schweizer Meisterinnen geworden sind. Eishockey-online.ch berichtete. Die SCB Frauen sind Schweizer Meisterinnen – Eishockey-Online Schweiz. Mila Croll (die Nr. 58 der SCB Damen) ist 16 Jahre alt und hatte einen sehr sympathischen und unterhaltsamen Aufritt. Mit dem Meistertitel sind Mila Croll die Ambitionen nicht ausgegangen. Ganz im Gegenteil: sie sieht noch weitere Ziele. Die SCB Damen können „ir nächste Saison o zwöi Chüble uf Bärn bringe“. Meisterinnen und Cupsiegerinnen.
Für einige Lacher sorgte Stefan Schneider, seit einigen Monaten Leiter Sport SCB Future. Schneider trägt also die Verantwortung für den sportlichen Bereich des Nachwuchses. Der gelernte 50-jährige Schreiner, den sie „Schnitzer“ nennen, sprach ohne Mikrophon, weil er – wie viele wohl auch – seine eigene Stimme nicht gerne hört. Zwischen 1998 und 2006 war er bereits einmal als Trainer beim SCB tätig. Und damals wurde seine Leidenschaft für das Eishockey entfacht, meinte er. Dieser Leidenschaft dürfe er nun beruflich nachgehen, was für ihn – das spürte man deutlich – ein Privileg ist.
„Es gibt kein Nein, es gibt nur Lösungen“, lernte Schneider nach eigenem Bekunden schon von seinem Vater. Und in diesem Sinne ist es ihm nun gelungen, fast den gesamten Nachwuchs in der Trainingshalle und der Haupthalle trainieren zu lassen. Damit wurden optimale Trainingsbedingungen geschaffen. Viel besser als damals, als Schnitzer noch mit dem Solex („ich habe das immer noch“) weite Wege ins Training fahren musste. Übrigens: der SCB hat über 70 Miliztrainer. Einige von ihnen sind aktuell mit 63 Kindern an der Lenk in einem Trainingscamp. Schneider bedankte sich herzlich bei all diesen Trainern.
Zum Schluss seiner Intervention dokumentierte Schnitzer nochmals, wie stolz er ist, für den SCB tätig sein zu dürfen. Er habe einige Spieler als Junioren erlebt, die heute Profis sind. So auch Louis Füllemann (die Nr. 14 des SCB)
Man dürfe ihn „Fülli“ nennen, aber sicher auch Louis, meinte der 21-jährige Verteidiger der ersten Herrenmannschaft. Er stehe eigentlich immer für Fragen zur Verfügung, einfach vielleicht „während dem Match nicht so…“ meinte Fülli, der mit 3 Jahren angefangen habe, Eishockey zu spielen. Dem aufmerksamen Leser wird eine kleine Zahlen-Inkongruenz nicht entgangen sein. Schnitzer sei zwischen 1998 und 2006 schon einmal als Trainer beim SCB tätig gewesen. Fülli, Jahrgang 2004 hat mit 3 Jahren mit dem Eishockeyspielen angefangen. Heisst also im Jahr 2007. Dann war aber Schnitzer gar nicht mehr Trainer, oder?
Fragen wir doch Fülli gleich selber, ob er das auflösen kann. Kann er selbstverständlich: Schnitzer war Füllis U17 Trainier. Womit all unsere Zahlen und Geschichten wieder in der Reihe sind. Danach berichtete der Sportdirektor Martin Plüss, dass dem Nachwuchs ab sofort eine strategische Wichtigkeit zugemessen werden soll. Für den SCB sei es für die Zukunft wichtig , das eigene Nachwuchs-Potenzial ausschöpfen zu können. So wie man das zum Beispiel mit den aktuellen Superstars Roman Josi und Nico Hischier auch getan habe. Auch zukünftig sollen Stars aus dem eigenen Nachwuchs rauskommen. Und schön sei es natürlich auch, wenn eigene Junioren – so wie zum Beispiel Tristan Scherwey – langfristig beim SCB blieben und eine wichtige Rolle spielen würden.
In der Fragerunde wurde Martin Plüss gefragt, wie man es denn hinbringen werde, dass die Trainer der 1. Mannschaft die Junioren ins Fanionteam integrieren. Thierry Schild, so meinte Plüss, sei ein hervorragendes Beispiel für einen Spieler, der sehr schnell durch Jussi Tapola ins 1. Team integriert worden sei. Solche Beispiele sollen Schule machen.
Und logisch kam jene Frage aufs Tapet, auf die es logischerweise auch heute Abend noch keine Antwort gab. Wer wird Sportchef? Plüss meinte, man sei dran, könne aber heute Abend nicht kommunizieren. Ob Christian Dubé den Weg zurück nach Bern finden wird, blieb demnach noch offen. Auch über die Sportchef-Frage hatten wir bereits berichtet: Auf Bärtschi müsste beim SCB Christian Dubé folgen – Eishockey-Online Schweiz
Bern, so eine weitere Frage eines Mitglieds, werde in der nächsten Saison seit 40 Jahren zum ersten Mal keine Amerikaner und Kanadier im Team haben. Aber Bern sei doch bekannt und einst gefürchtet für sein kanadisch geprägtes Hockey. Wichtig sei, entgegnete Plüss, dass man gute ausländische Verstärkungsspieler habe. Welcher Herkunft diese seien, sei zweitranging. Zudem seien Spieler aus der nordamerikanischen American Hockey League (AHL) teuer, denn dort würden vergleichsweise hohe Löhne bezahlt.
Warum „hat der SCB nie Ruhe“, fragte Margret Wasserfallen, die Mutter von Nationalrat Christian Wasserfallen. Beide grosse SCB-Fans. Wasserfallen sprach aus, was viele denken. Informationen über den SCB werden jeweils relativ rasch polemisch diskutiert , was der Ruhe logischerweise abträglich ist. Plüss stimmte Margret Wasserfallen zu und versicherte, sich für Ruhe einsetzen zu wollen. Denn ja: Ruhe im Umfeld sei wichtig, damit gute Leistungen gezeigt werden können. Und schliesslich wurde Plüss noch darauf angesprochen, dass man aktuell vier Torhüter habe. „Das ist tatsächlich nicht optimal“, meinte er. Man werde Lösungen finden., Angedacht sei, dass man mit einer Torhüter Nummer 1 Torhüter in die Saison gehen wolle und die anderen Torhüter entweder als Nummer 2 auflaufen oder aber auch bei Partnervereinen Spielpraxis sammeln lassen könne. Wer die Nummer 1 und wer die Backups sein werden, liess Plüss heute noch offen.
Und zum Schluss kam Rolf Bachmann wieder aufs Dameneishockey zurück. Ab der nächsten Saison darf man auch bei den Damen „Körper spielen“, also Checks anbringen. Bachmann fragte die Spielerin Mila Croll, wie sich das Team denn auf die neue Spielweise vorbereiten würde. Diese meinte dazu: „Wir schauen auf dem Eis, wie wir Checks entgegennehmen können“. Und klar: das Team sei auch im Krafttraining, um fürs Einstecken der Checks bereit zu sein. Die gemäss SCB Homepage 163 cm grosse und 56 Kilo leichte Mila Croll sorgte dann für Lacher als sie mit einem Schmunzeln meinte: „Ja, ich mache auch Krafttraining“!
Mit dem neuerdings erlaubten Körperspiel soll das Damen Eishockey attraktiver werden. Dazu nochmal Mila Croll: „Hoffentlich kommt ihr alle dann auch bei den Damen an die Matches und unterstützt uns“. Auf dass beim nächsten Damen Meisterinnentitel mehr Zuschauer anwesend sein werden, als dies beim Meistertitel Ende März 2025 der Fall war. Damals waren lediglich 1747 Zuschauerinnen und Zuschauer zugegen. Das Ziel muss auch für die Damen klar sein: Faktor 10 im Vergleich zu März 2025, auf dass es dereinst mal auch bei den Damen heissen möge: 17’031 Zuschauerinnen und Zuschauer (ausverkauft).
Der Abend endete beim gemütlichen Zusammensein. Die SCB-Welt, sie ist für die Freunde des SCB in bester Ordnung! „E schöne Summer“ wünschte man sich allenthalben und verabschiedete sich in den wunderbar lauwarmen Abend. Der Sommer ist da. bis zum Meisterschaftsstart dauert es aber keine drei Monate mehr. Am 12. September geht’s los mit dem Spiel gegen Genf Servette.
Foto: Tom Hiller / SCB